Drei Gedichte von James Inskeep

aus dem Englischen übersetzt von Johannes Beilharz

 

DIENSTAGE

Die Dienstage in La Junta sind drei Monate lang. Alles nicht Jahreszeitbedingte ist unwirklich. Änderungen sind, wie die Leute, jahreszeitabhängig. Die langen Mäntel und der Winterweizen hängen von den Dienstagen ab. Die Einrichtungen hier könnten praktisch jeden in Verlegenheit bringen. Alles wird zu einer Frage des Unrealen gegenüber dem Irrealen gegenüber der Landschaft. Die Geschichte hier könnte auf vielerlei Art gemessen werden. Sie könnte gemessen werden an der Farbe der Rückstände in der Badewanne, an der Disko, an mexikanischen Mädchen, der neuen Fassade des J.C. Penney-Kaufhauses, an Sardinen in Senfsoße und an Bier oder an Peter Jennings, wie die von ihm vorgetragenen Nachrichten über London von den Einheimischen aufgenommen werden. Die Spannung hängt hauptsächlich von Petroleum ab. Die Spannung ist die Erde, die von John Deere-Allradtraktoren aufgebrochen wird, und auch der Staub, der ihnen stets folgt. Tuck-tuck und das resultierende Land liegt brach, vertreibt sich die Langeweile, trinkt Bier und raucht Zigaretten. Dabei die Seiten des Burroughs-Saatenkataloges durchblätternd, bis das Wasser so regelmäßig kommt, daß man dem Land einen Namen geben kann. Honigmelone, Wassermelone, Mais, Tomaten, Mittwoch.

 

NECK MICH

Zieh mich neckisch in den Schwung
deines zusammengebundenen Haars
dieser Pferdegang der jetzt das
Gras unter mir wegfrißt

 

ICH FAND EIN AUGENLID

Ich fand ein Augenlid in deinem Ellbogen
Wie wär's mit Gras so grün
daß es sich aus dem Boden kämpft
nur um mit dir zu reden

 

Copyright © 1981 James Inskeep. Die englischen Originale dieser Gedichte erschienen 1981 in Accessories, dem Literatur- und Kunstmagazin der University of Colorado in Boulder, Colorado. Copyright © der Übersetzung Johannes Beilharz 2000.

Englische Originalfassungen dieser Gedichte

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