Gedichte von Josep Carner

 

SI EM VAGA

Viuré, si em vaga encar de viure,
supervivent d'un cant remot.

Viuré amb la cella corrugada
contra les ires, contra el llot.

Viuré dreçant-me com un jutge,
només mirant, sense dir mot,

com la paret en el seu sòtol,
com una pedra en el seu clot.

WENN ICH NOCH ZEIT HABE

Ich werde leben, wenn ich noch Zeit zu leben habe
als überlebender von einem fernen Lied.

Ich werde leben mit gerunzelten Brauen
gegen Ausbrüche der Wut und gegen den Schlamm.

Ich werde leben, wie ein Richter mich erheben,
nur um zu sehen und ohne ein Wort zu sagen,

wie eine Mauer auf dem Fundament,
wie ein Stein in seinem Loch.

DIÀLEG

Era un carrer de tanques i de barraques buides.
Tot fent-hi via, solitari, vaig sentir
una veu feble entre la pols i prop de mi.
I jo mirava al meu entorn qui mai seria;
i solament hi havia
una ombra, la meva ombrar seguint el meu cami.
Mig despagat, vaig escoltar què deia:
-Só jo, que et vull parlar. No pas ningú
de totalment estrany a tu;
jo só la teva emprempta; tu fores, si et deixava,
quelcom d'insòlit i de gens segur,
parença feta d'aire que un aire no se'n du.
Quan, embriac o foll, tu dubtes del teu ésser,
veure'm a mi i assegurar-te'n és tot u.
Tinc per virtuts fidelitat i obediència:
vaig dreta al teu costat per la paret;
quan ella s'ha acabat, m'ajec per terra,
fidel encara a tu, que restes dret.
Som companys de camins i de recerques:
jo só qui es deixa comandar,
tu qui comanda,
i, dòcil, cal que atrapi ton gest, a estil del ca
que heu un tros de vianda.
-I tu em coneixes i em judiques? -Ben segur:
sóc tu mateix, tot i divers de tu:
fins, per mon geni fàcil
i en mon avanç calat i reflectit,
puc cabdellar-me o allargar-me
com tu fas solament amb l'esperit.
Mai amagar-me no sabries
cap mon afany, cap desesment;
a mi em pertoca de comptar-te i mesurar-te
el corregit inici de cada moviment. 

El nostre pas em diu si goses o si dubtes:
sento el que penses quan no en dónes entenent.
Abaixa l'urc, et dic: talment, perquè caminis
és llei fatal que caminem tots dos;
jo, que sóc ombra, t'acompanyo encara
quan tantes d'altres ombres se t'han fos
de cos massís i de veu clara.
-Fas ton deure, ja ho sé, ben delerosa,
que jo sigui distret o bé malagraït;
digue'm, però: i aquest servei no et reca,
oh filla d'un besar del dia i de la nit?
   

-No. Cap incerta sang no m'ha donat la vida,
mai cap desig no m'ha valgut turment:
Per'xò no conec ira ni vergonya
ni delectança ni remordiment
ni mai, ombra que sóc, l'ombra d'un dubte.
A l'hora de ta fi
quan cessi, al teu costat, el meu camí,
m'esvairé pels aires, incorrupta,
perquè, immaterial, no sentiré ploralles
davant d'un clot ja a punt.
A mi no mai em tocarà la terra
que et tiraran damunt.

DIALOG

Es war eine Straße mit Zäunen und leeren Baracken.
Während ich einsam durch sie gehe, hörte ich
eine schwache Stimme im Staub und nahe bei mir.
Und ich schaute mich um, wer das wohl sei;
da war aber nur
ein Schatten, mein Schatten, der meinem Wege folgte.
Halb ärgerlich hörte ich darauf, was er mir sagte:
- Ich bin's, der mit dir sprechen will. Nicht irgendeiner,
der dir ganz fremd ist;
ich bin dein Abbild, wenn ich dich verließe,
dann wärst du jedem unvertraut und deiner selbst nicht sicher,
ein Schein aus Luft, den etwas Luft doch nicht verweht.
Wenn du betrunken oder närrisch an deinem Wesen zweifelst:
mich sehen und wieder sicher sein, ist eins.
Meine Tugenden sind Treue und Gehorsam,
ich geh an deiner Seite aufrecht an den Wänden;
wenn sie zu Ende sind, leg ich mich auf den Boden,
dir, der du stehen bleibst, auch jetzt noch treu.
Wir sind Gefährten auf dem Weg und auf der Suche:
Ich bin's, der sich befehlen läßt,
du, der befiehlt,
gelehrig wie ein Hund, der nach dem Futter schnappt,
muß deine Geste ich begreifen.
- Und du kennst und beurteilst mich? - Gewiß:
ich bin du selbst und ganz verschieden von dir.
Mein leichtes Temperament vermag sogar
bei dem gebeugten und geknickten Gang,
daß ich zusammenschrumpfe, mich verlängere,
wie du es nur im Geiste kannst.
Nie könnte es dir gelingen, mich zu verbergen,
keine meiner Nöte, kein Ungeschick;
mir steht es zu, die zu Beginn verbesserte Bewegung
dir abzuzählen und dir abzumessen.

Unser Schritt sagt mir, ob du zweifelst oder wagst;
ich spüre, was du denkst, wenn du nicht überzeugen kannst.
Leg deinen Hochmut ab, ich sage dir:
                                            damit du gehen kannst,
ist's unumgängliches Gesetz, daß wir zusammen gehen;
ich, der nur Schatten bin, begleite dich auch dann,
wenn viele andere Schatten verschwunden sind,
Schatten mit schweren Körpern und mit klarer Stimme.
Du tust was Pflicht ist, das ist mir bekannt, mit Eifer
obwohl ich ihr zerstreut und lustlos folge,
doch sage mir: und diese Pflicht fällt dir nicht schwer,
oh Sohn, aus einem Kuß von Tag und Nacht?

Nein. Kein ungewisses Blut gab mir das Leben,
nie haben irgendwelche Wünsche mich gequält:
drum kenne ich weder Zorn noch Scham
noch das Entzücken, noch Gewissensqual
noch je, obgleich ich Schatten bin, den Schatten
                                                          eines Zweifels.
Und in der Stunde deines Todes,
dann, wenn mein Weg an deiner Seite endet,
entschwind ich in die Lüfte, unversehrt,
denn körperlos kann ich das Weinen
vor einem offenen Grab nicht hören.
Mich wird die Erde nie berühren,
die man auf dich dann schütten wird.

Kurzbiographie