Gedichte von Salvador Espriu

 

REDEMPTOR MUNDI

Salvà màgics prestigis
del dos i dos són quatre,
decapitant modestos
transgressors de decàlegs.

Que fidel el seu crani
geomètric! Com plora
aquell gran cor, quan sonen
tecletes de piano,
si refilen dolcíssim
rossinyols a bardisses!

En expressar l'abstracte
amor per tots els homes,
escurça pams inútils
de companys de col.legi.

S'aixecaran patíbuls
lloats per servils boques.
S'ompliran de sangota
bocois, cossis, garrafes.
L'encert de tants esforços,
al llarg dels mil.lenaris,
vint o cent, farà lliure,
qui sap si en algun codi
de negres, un captaire
destruït per la vida.

REDEMPTOR MUNDI

Er rettete magisches Prestige
nach dem System von zwei mal zwei ist vier,
und köpfte jene, die nur ein wenig
gegen Gesetzestafeln sich vergingen.

Wie zuverlässig sein viereckiger
Schädel! Wie weint
dies große Herz, wenn
Tasten auf dem Klavier erklingen,
wenn honigsüß in Büschen
Nachtigallen schlagen!

Indem er die abstrakte
Liebe zu allen Menschen zum Ausdruck bringt,
kürzt er unnütze Maßstäbe
von Kameraden aus dem Internat.

Galgen werden aufgerichtet,
die unterwürfige Münder loben.
Man füllt mit abgestandenem Blut
Karaffen, Fässer, Töpfe.
Das Ziel all dieser Mühen,
am Ende der Jahrhundertwende,
nach zwanzig oder hundert, wird
wer weiß, in irgendeinem Gesetzbuch
bei Negern, ein Bettler,
den das Leben mit Füßen trat, erreichen.

AMB ELS PALS ELS CAPTAIRES RESSEGUIEN

Amb els pals els captaires resseguien
un a un els barrots de les reixes del meu carrer.
Basarda de la fosca per l'esclat del sol,
venien del camí d'atzavares del Mal Temps,
s'atansaven a poc a poc des de la pujada
i demanaven almoina de cancell en cancell.
Un cop a la setmana els pobres arribaven,
en una lenta, quasi aturada processó,
i ens cridaven amb veus de ronca cantarella
al tenaç i obscè mercat de sutzures i mals.
La corrua passava davallant cap a la placeta
i es perdia després, pels alts plàtans polsosos,
enllà de l'ombra ja llunyana dels xiprers.
Com deixava sollats els portals, les eixides,
la mica d'aire de mar, la llum sencera de l'estiu!
Però encara quedava, sempre ressagat, el vell cec
que s'ho mirava tot des de les plagues dels ulls,
àvides, xopes de sang, calentes,
obertes sense cap resposta
a les preguntes del nostre esglai,
esbatanades en el buit fins que les cobria
en un sobtat vol compacte la negror del moscam.

MIT STÖCKEN SUCHEN DIE BETTLER

Mit ihren Stöcken tasteten die Bettler einen nach dem
                                                                         anderen
die Stäbe an den Zäunen meiner Straße ab.
Nächtliche Angst im grellen Licht der Sonne,
sie kamen vom Agavenweg Mal Temps,
näherten sich allmählich von der Steige her,
und baten von Tür zu Tür um milde Gaben.
Einmal in der Woche kamen die Armen
in langsamer, fast stockender Prozession
und schrien uns mit heiseren Singsangstimmen
den zähen unanständigen Markt von Schmutz und Übel zu.
Der Zug bewegte sich bergabwärts bis zum kleinen Platz,
verlor sich schließlich hinter hohen, staubigen Platanen,
jenseits dem jetzt schon fernen Schatten der Zypressen.
Wie blieben die Portale und Höfe verschmutzt,
das bißchen Luft vom Meer, das volle Licht des Sommers!
Doch immer zottelte der alte Blinde hinterher,
der alles mit den Wunden seiner Augen ansah,
gierigen, blutüberlaufenen, glühenden Augen,
die offen blieben, ohne Antwort
auf die Frage unseres Schreckens
und aufgerissen in der leeren Höhle starrten bis sie
die Schwärze eines Mückenschwarms mit einem
                      plötzlichen und dichten Flug bedeckte.

ASSENTIRÉ DE GRAT

Assentiré de grat, car només se'm donà
d'almoina la riquesa d'un instant.

Si podien, però, durar
la llum parada, l'ordre clar
dels xiprers, de les vinyes, dels sembrats,
la nostra llengua, el lent esguard
damunt de cada cosa que he estimat!

Voltats de por, enmig del glaç
de burles i rialles d'albardans,
hem dit els mots que són la sang
d'aquest vell poble que volem salvar.
No queden solcs en l'aigua, cap senyal
de la barca, de l'home, del seu pas.
L'estrany drapaire omplia el sac
de retalls de records i se'n va,
sota la fosca pluja, torb enllà,
pels llargs camins que s'esborren a mar.

GERNE STIMME ICH ZU

Gerne stimme idi zu, denn man schenkte mir
als milde Gabe nur den Reichtum eines Augenblicks.

Doch, wenn sie dauern könnten:
das Licht, das innehält, die klare Ordnung
der Zypressen, der Rebengärten, der Saaten,
unsere Sprache, der lange Blick
auf alle Dinge, die ich liebte!

Umstellt von Angst, inmitten der Kälte
des Spotts und dem Lachen der Gaukler,
sagten wir die Worte, die das Blut
des alten Volkes sind, das wir retten wollen.

Im Wasser bleibt keine Spur, kein Zeichen
vom Boot, vom Menschen, von seinem Schritt.
Der fremde Lumpensammler füllt seinen Sack
mit Fetzen von Erinnerungen und zieht dann weiter,
unter dem dunklen Regen, hinter dem Wirbelwind
auf den langen Straßen, die im Meer verschwinden.

AQUESTA TRISTESA, IMMENSA

Aquesta tristesa, immensa, glaçadora,
que plana des de sempre damunt nostre,
fa que sentim proper l'acabament del món.
Però qui sap si algú, des del mar de naufragi,
un dia guanyarà la clara riba
i ordenarà de nou el pas afermat
pels oberts i dreturers camins.
Aleshores serà potser comprès el cant
que s'elevà i amb molta dolor venia
del cor mateix d'aquesta nit.

DIE TRAURIGKEIT, UNENDLICH

Die Traurigkeit, unendlich, eisig,
die schon von jeher über unseren Häuptern schwebt,
läßt uns das Ende dieser Welt jetzt nahe fühlen.
Jedoch, wer weiß, ob keiner aus dem Meer des
                                                       Schiffbruchs
das helle Ufer eines Tags erreicht,
den sicheren Schritt aufs neue
in offene, gerade Wege lenken wird.
Dann könnte man vielleicht das Lied verstehen,
das sich erhob, und das mit vielem Schmerz
dem Herzen jener Nacht entsprang.

Kurzbiographie