Gedichte von
aus “In höllischen Sphären
El sueño del regreso a la infanciaY penetró en aquel agreste valle y le alcanzó la infancia. Allí estaba la misma luz mágica y
violenta, el esplendor de la hierba del verano, las nítidas montañas, las indómitas
aves, la mariposa, el iris tenue de la
cascada. Esa visión tan íntima que desde que era
niño le soñó, era su mundo, su espacio
inigualable. Nunca podría hallar aquella simetría distinta a todas porque todas son distintas. Nunca ese aire tan igual a
otros aires, ni aquella germinante belleza
derramada, ni ese aroma tan dentro de los pliegues
de su memoria hermosa. Y aunque hubiera
tardado milenios su retorno, continuaría igual,
ni siquiera los hombres podrían
destruirla. Y vio al viento y las aves venir a
saludarle, las frondas se llenaron de temblor
transparente, las fuentes redoblaron su turbulento
canto. Por el aire surcó un aroma de tierra, frutos, aguas y flores a su encuentro. Ha vuelto, ha vuelto, voceaba el valle. |
Der Traum von der Rückkehr zur KindheitWie er sich tiefer in dieses wilde Tal
verlor, streckte die Kindheit ihm die Hände
entgegen. Ihr bezwingendes Licht lag wie ein
Zauber auf allem, zitterte am sommerlich glänzenden Gras,
ließ die Berge leuchten, die
Vogelschwinge sich freier heben, und netzte den Schmetterling mit farbig zerstäubendem Wasserfall. Und was, seit er ein Kind war, sein
innerstes Auge träumte, schaute er nun, seine
unvergleichliche Welt. Niemals würde er irgendwo dieses
Ebenmaß finden können, das sie von allen anderen schied, in
ihrer Verschiedenheit. Niemals irgendwo diese Luft, obwohl sie
so gleich schien, noch diese sich tausendfach
verströmende Schönheit, noch das Aroma, das wie ein Wunder aus den Tiefen der Erinnerung stieg.
Noch fiele die Rückkehr, verstrichen auch tausend Jahre zuvor,
einem Wandel anheim, oder könnte ein Mensch diese Welt in
Vernichtung stürzen. Und er
sah, wie der Wind und die Vögel ihn grüßen kamen, und
wie das Laub sich ihm leise bebend erschloß, und
die Quellen sprangen mit doppelt murmelnder Kraft. Und
die Luft war erfüllt vom Geruch der Erde, gesättigt
vom Duft der Früchte, des Wassers, der Blumen und
vom Ruf des Tales: Er ist gekommen, gekommen. |
Entre nosotros crecenEntre nosotros crecen mares de vidrios
negros, abismos de cal viva, tifón de helada
arena, incandescentes muros, espesura
selvática. Hendieron con un hacha los ojos de
ternura. Pasaron trenes de odio y rencores sobre
ellos, las agujas más finas en todas las
sorpresas, indiferencia insomne, lluvia de sombra y muerte. Solos al final, ciegos y rígidos de
niebla, petrificados de vacío, quedaron en el centro de lo inánime. |
Zwischen uns wachsen MeereZwischen uns wachsen Meere, schwarzes
Glas, klaffende Schlünde ungelöschten Kalks,
gefror’ner Sandtaifun, Mauern in Weißglut, Wälderdickicht. Die Axt traf spaltend in der Augen
Zärtlichkeit. Züge, mit Haß und Groll beladen, überrollten
sie, und alle Überraschung stach mit
dünnster Nadel zu, und Teilnahmslosigkeit schlief nie mehr
ein, und Regen fiel wie Todesschatten. Am Ende einsam, blind und nebelstarr, versteinerte die Leere sie, verlor ihr Blick sich tief im
Unbelebten. |
Como ese pálido papel mojadoComo ese pálido papel mojado que minuciosamente limpiase suelos,
tinas, puliese los metales, despertara las
sombras de los espejos muertos de una casa
olvidada, mordida por la lluvia y el más zafio
abandono. Como ese pálido papel mojado que fuese taponando desagües y
hemorragias, rasgado por la herrumbre y las costras
y el frío, desgastando su esencia en cada tiento, perdiendo su tamaño, convirtiéndose en masa uniforme, maloliente, negra. Como ese pálido papel mojado, ya hediondo, roto, infame, que las manos de nadie osan tocar, que los ojos de nadie quieren ver, así es la dignidad que me han dejado. |
Wie dieses blasse, aufgeweichte Stück PapierWie dieses blasse, aufgeweichte Stück
Papier, das sorgsam Fußböden und Tröge
reinigte, Glanz auf Metalle brächte, Schatten
weckte aus toter Spiegelfläche im vergess'nen
Haus, vom Regen angenagt und völlig
ausgelaugt. Wie dieses blasse, aufgeweichte Stück
Papier, das Abflüsse und Blutungen ins Stocken
brächte, vom Rost zerschleißt, ein kalter Fetzen
voller Krusten, bei jeder Art Berührung mehr sein Wesen
büßt, an Größe schwindet und sich wandelt in eine schwarze Masse, übelriechend,
ohne Form. Wie dieses blasse, aufgeweichte Stück
Papier, jetzt Ekel weckend, ehrlos und
zerlumpt, nach dem zu fassen keine Hand mehr wagt
und das kein Auge länger sehen will, so sieht die Würde aus, welche sie mir
gelassen. |
Deutsche Übersetzung von Rudolf Stirn © Rudolf Stirn / Alkyon Verlag 1992.
Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung von Rudolf Stirn.
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Diese Gedichte stammen
aus: Justo Jorge Padrón,
In
höllischen Sphären, Gedichte Spanisch und Deutsch, übersetzt von Rudolf
Stirn, mit einem Vorwort von Artur Lundkvist, Alkyon Verlag 1992. Die spanische Ausgabe Los círculos del infierno stammt aus den Jahren 1973-1975. LinksBiographie und Veröffentlichungen von Justo Jorge Padrón Artur Lundkvist zu Justo J. Padrón Biographie und Veröffentlichungen von Rudolf Stirn |